Überblick

Der Bachelor of Being ist ein innovativer fünfmonatiger Vollzeit-Kurs für junge Menschen auf der Suche nach ihrem Weg.

Eingeladen sind alle 18- bis 25-Jährigen – egal welcher Herkunft, Vorbildung und Weltanschauung.

Der vierte Durchgang startet am 19. Oktober 2024 und endet am 14. März 2025. Weihnachtspause ist vom 16. Dezember bis 6. Januar.

Veranstaltungsort ist das traumhaft in einer Fulda-Schleife gelegene Gut Kragenhof nahe Kassel (Hessen), ein Bioland-Hof mit Hühnern und Bäckerei.

Alle 25 Teilnehmenden leben während des Vollzeit-Kurses als Gemeinschaft zusammen. Sie wohnen in Einzel- oder Doppelzimmern und bereiten alle Mahlzeiten selbst zu.

Die Ziele des Kurses sind Berufsfindung, Resilienz & Lebensfreude sowie Kompetenzen für eine bessere Welt.

Lernen geschieht von Innen, durch viele praktische Erfahrungen und Reflexion. Es gibt keinerlei Leistungsdruck, Prüfungen und Noten.

Zum Abschluss erhalten alle ein Teilnahme-Zertifikat. Die ersten Schritte nach dem Kurs werden durch Online-Meetings begleitet. Wer will, kann im Sommer 2025 bei unseren Jugendcamps als Teamer mitwirken.

Die Teilnahme kann durch die Agentur für Arbeit gefördert werden (AVGS) und ist dann kostenfrei.  Nicht förderfähige Teilnehmende zahlen je nach Möglichkeiten zwischen 500 und 2000 Euro pro Monat für Unterkunft, Vollverpflegung und das gesamte Programm.

Träger ist die gemeinnützige Orientierungszeiten gGmbH. Sie wurde 2021 eigens für den Bachelor of Being gegründet. Inzwischen ist sie anerkannter Träger der Jugendhilfe (2022) und AZAV-zertifizierter Bildungsträger für die Agentur für Arbeit (2023).

Die Idee

Der Bachelor of Being ist ein erfahrungsorientiertes fünfmonatiges Vollzeit-Bildungsprojekt für junge Erwachsene. Er ist eine super Alternative zu Freiwilligendiensten, Praktikum und Au Pair – eben all jenen Dingen, die junge Menschen sonst so machen, wenn sie gerade nicht wissen, wo ihr Weg langgehen soll.

Man kann den Bachelor of Being als eine Art „philosophisches Orientierungssemester“ bezeichnen. Inhaltlich greifen wir nämlich die großen alten philosophischen Fragen auf: Wer bin ich? Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was ist ein gut gelebtes Leben? Was ist Liebe? Wie gelingen Beziehungen? Und was ist überhaupt der Sinn dieser Veranstaltung, die sich Leben nennt?

Mit einem Philosophie-Studium hat der Bachelor of Being jedoch wenig gemeinsam. Wir werden ganz sicher nicht nur nachdenken und abstrakt herumphilosophieren! Im Gegenteil: Theoretische Impulse großer Denker*innen, spiritueller Lehrer*innen und Aktivist*innen wechseln sich ab mit vielen praktischen Übungen, persönlichen Challenges, Experimenten als Gruppe, künstlerischem Tätigsein, Naturerfahrung, alltäglichem Tun, Kurz-Praktika und Engagement-Projekten in der Region. All dies wird abgerundet durch gemeinsame Reflexionen und in Einzelcoachings. Unser Motto ist: Erst probieren, dann wissen!

Fünf Monate zusammen leben?

Eine Besonderheit des Bachelor of Being ist, dass die Teilnehmenden für die gesamte Kursdauer (mit Ausnahme der Weihnachtsferien) als Gemeinschaft zusammen wohnen. Miteinander können wir erforschen und entdecken, worauf es im eigenen Leben und beim Zusammenleben ankommt. Wir lernen, uns zu zeigen, zu uns zu stehen, transparent zu kommunizieren und mit unterschiedlichen Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen. Zwischenmenschliche und psychische Prozesse bekommen viel Aufmerksamkeit, Selbst- und Welterfahrung bereichern einander. Die Bereitschaft, immer wieder mal still zu werden und nach innen zu fühlen, wird vorausgesetzt.

Wichtig ist uns auch, dass die Teilnehmenden sich mit ihren Fragen, Interessen und Kompetenzen aktiv ins Kursgeschehen einbringen. In welches Thema möchtest du dich vertiefen? Was wolltest du schon immer mal ausprobieren? Was kannst du anderen zeigen? – Die Nachmittage sind jeweils für selbstinitiierte Lernvorhaben und Projekte der Teilnehmenden reserviert (Flow). Auch Entspannung, Bewegung, Ausflüge und Feiern finden im Kurs ihren Platz.

Was heißt hier Bachelor?

Natürlich erhält man für die Teilnahme keinen echten akademischen Bachelor-Titel. Weder Dauer noch Trägerschaft unseres Projekts sind dafür ausreichend. Uns gefällt aber zu fragen, ob die Beschäftigung mit dem „Being“, also dem Menschsein, mit Lebendigkeit und Lebenskunst, vielleicht doch dieselbe gesellschaftliche Ehrung verdient hat wie ein Fachstudium.

Ursprünglich bedeutet „Bachelor“ übrigens “junger Ritter”. Ein Kämpfer für das bewusste Sein zu werden, ist doch ganz schön, oder?

Ganz nebenbei wird Onkel Hans sicher beruhigt sein, wenn er hört, dass du jetzt endlich deinen Bachelor machst…

Die Ziele

Du weißt, was deine nächsten beruflichen Schritte sind, kannst zielgerichtet darauf zusteuern und gelassen bleiben, wenn etwas Geplantes nicht eintritt.

Du weißt, was ein gut gelebtes Leben für dich ist, kannst gut für dich sorgen und dabei auch die Bedürfnisse anderer berücksichtigen.

Du weißt von den Herausforderungen unserer Welt, hast Visionen, wie es anders sein könnte, und besitzt Ideen und Mut, einen positiven Beitrag zu leisten.

Darüber hinaus hoffen wir, dass du durch die Teilnahme einen inneren Kompass und eine Lebenshaltung entwickeln kannst, die dir auch langfristig helfen, dein Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen. Dass du Freundschaften knüpfst, die dich auch nach dem Kurs noch stärken. Dass du dich in unserer komplexen und schnell wandelnden Gesellschaft und Arbeitswelt zurechtfindest, dich für deine Anliegen engagierst und dabei gesund bleibst!

Unsere Weltanschauung

Um unseren Teilnehmenden zu ermöglichen, ihre jeweils eigenen Antworten zu finden, bemüht sich das Team des Bachelor of Being in hohem Maße um Offenheit und Neutralität. Dennoch haben wir auch eigene weltanschauliche Positionen, die wir hier transparent machen:

Der Bachelor of Being ist bewusst frei von Religions- und Parteizugehörigkeit und steht im Sinne des Beutelsbacher Konsens hinter einem religiösen und politischen Überwältigungsverbot. Wir fühlen uns humanistischen und demokratischen Werten sowie dem Gemeinwohl verpflichtet und ersehnen eine Gesellschaft kritisch denkender und eigenverantwortlich handelnder Menschen, die den sozialen, ökologischen und friedlichen Wandel in der Welt aktiv mitgestalten.  Wir stehen esoterischen Lehren, Verschwörungstheorien und einfachen Parolen ebenso kritisch gegenüber wie unreflektiertem Vertrauen auf jede wissenschaftliche Studie und reinem Positivismus. Wir sind überzeugt, dass sich Meditation, Achtsamkeit und Rituale auch mit transreligiöser Ausrichtung sinnvoll ausüben lassen, also unabhängig von Kultur und Religion. Wir sind sensibel für Traumata und für unsere besondere Verantwortung als Pädagog*innen.

Inspiriert ist das BoB-Team insbesondere von Autoren wie Yuval Noah Harari (Eine kurze Geschichte der Menschheit), Frederic Laloux (Reinventing Organisations), Otto Scharmer (Theory U), Harmut Rosa (Pädagogische Resonanz), Rutger Bregman (Im Grunde gut), Vivian Dittmar (Echter Wohlstand), Christian Felber (Gemeinwohlökonomie), Charles Eisenstein (Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich), Tomas Björkman (Die Welt, die wir erschaffen), Joanna Macy (Active Hope), Heike Pourian (Wenn wir wieder wahrnehmen) und etlichen weiteren Autor*innen. Ein weiterer Bezugsrahmen ist für uns die „Integrale Philosophie“ (Ken Wilber, Jean Gebser, Clare Graves u.a.), die als eine Art „Meta-Theorie“ versucht, verschiedene natur-, human- und geisteswissenschaftliche Ansichten sowie Elemente östlicher und westlicher Weltsichten und spirituelle Wege zu verbinden. Im Bachelor of Being nutzen wir Theorien und Modelle als Landkarten, um Wissen und Erfahrungen einzuordnen – wobei auch die Beschränktheit dieser Landkarten reflektiert wird.

In seiner pädagogischen Konzeption erfüllt der Bachelor of Being im besten Sinne die Leitlinien verschiedener wegweisender aktueller Bildungspapiere, siehe z.B.

– den Nationalen Aktionsplan für Nachhaltige Entwicklung bis 2030 (www.bne-portal.de),
– den OECD-Lernkompass aus dem Projekt Future of Education and Skills 2030 (www.oecd.org/education/2030-project/contact/OECD_Lernkompass_2030.pdf),
– das internationale Framework der Inner Development Goals (www.innerdevelopmentgoals.org) und
– das internationale CASEL Framework für Social and Emotional Learning (www.casel.org)

Hast du Fragen? Willst du teilnehmen? Etwas beitragen? Oder gibt es einfach etwas, das du uns sagen möchtest? – Wir freuen uns jederzeit über Hinweise, Anregungen, Unterstützungsangebote und Kritik – und natürlich besonders über Liebeserklärungen!

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